Calcium - Ein Mineralstoff mit großer Wirkung
Inhaltsverzeichnis
Was ist Calcium?
Bereits bei den alten Römern kam dem Calcium eine bedeutende Rolle zu. Damals allerdings als Baustoff in Form von Kalk. Erst mehrere hundert Jahre später entdeckten Wissenschaftler seine Bedeutung für unsere Gesundheit, insbesondere für Knochen und Zähne. Wozu wir den Stoff benötigen und wie viel, was bei einem Calciummangel passiert und wie Sie einer Osteoporose vorbeugen können? Calcium zählt für den Menschen zu den essentiellen Nährstoffen. Dies bedeutet, für unseren Organismus ist es lebensnotwenig. Der Anteil im gesunden, erwachsenen menschlichen Körper beträgt durchschnittlich 1000 bis 1500 g. Damit ist es der Mineralstoff mit dem höchsten Vorkommen in unserem Körper.
Wozu benötigen wir Calcium?
99,9 Prozent des Calciums in unserem Körper befindet sich in gebundener Form in Zähnen und Knochen. Nur 0,1 Prozent liegt gelöst in Blut und Gewebe vor.
Während es in gebundenem Zustand der Stabilisierung von Knochen und Zähnen dient, ist der Mineralstoff in freier, ionisierter Form für verschiedene, lebensnotwendige Aufgaben erforderlich:
1. eine normale Membranfunktion den physiologischen Ablauf der Muskelkontraktion
2. diverse enzymatische Vorgänge
3. die Blutgerinnung der Stoff bildet Komplexe mit Phospholipiden und Gerinnungsfaktoren und ist so an der Aktivierung des Systems der Blutgerinnung
beteiligt
Häufige Fragen zum Thema Calcium
Welche Lebensmittel enthalten Calcium?
Welche Lebensmittel enthalten Calcium?
Milch und Milchprodukte enthalten bedeutende Mengen des Mineralstoffes.
- Joghurt liefert ca. 120 mg pro 100 g Lebensmittel.
- Je nach Sorte enthält Käse ca. 400 bis 900 mg des Mineralstoffes pro 100 g Käse.
- Haselnüsse und Paranüsse sind mit mehr als 100 mg pro 100 g reich an Calcium.
- Auch einige Gemüsearten wie Brokkoli, Grünkohl und Ruccola weisen mit mehr als 80 mg pro 100 g einen hohen Calciumanteil auf.
- Ein Mineralwasser wird als "calciumreich"- bezeichnet, wenn es in 1 l mehr als 150 mg enthält.
Die empfohlene Calciumzufuhr ist altersabhängig. Am meisten Calcium brauchen wegen des starken Wachstums Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren mit 1 200 mg pro Tag, gefolgt von Kindern im Alter von 10 bis 12 Jahren mit 1 100 mg pro Tag. Die empfohlene Calcium-Zufuhr für Erwachsene beträgt 1 000 mg pro Tag.
Der Körper kann durchschnittlich nur zwischen 30 und 50 % des in der Nahrung enthaltenen Calciums aufnehmen. Der Grund: Vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln sind andere Stoffe enthalten, die die Calciumaufnahme behindern können.
Deswegen sollen vorzugsweise Lebensmittel mit einer guten Bioverfügbarkeit gewählt und die gleichzeitige Aufnahme von absorptionshemmenden Substanzen wie Oxalat, Phytat und Gerbstoffe vermieden werden. Daneben ist unbedingt auch auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Vitamin K zu achten. Denn Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium aus dem Magen-Darm-Trakt ins Blut, reguliert den Calciumstoffwechsel und fördert den Einbau von Calcium in den Knochen. Außerdem sollte eine hohe Salzzufuhr, beispielsweise in Form von Fertigprodukten, vermieden werden.
Die empfohlene tägliche Zufuhr für einen Erwachsenen kann zum Beispiel durch den Verzehr von 150 ml fettarmer Milch, 1 Becher Joghurt (150 g), 2 Scheiben Käse (60 g), einer Portion Brokkoli (200 g) und 500 ml calciumreiches Mineralwasser erreicht werden. Die empfohlene Menge kann von Menschen jeden Alters durch die Ernährung mit einer gesunden Mischkost erreicht werden.
Bei einer Ernährungsweise völlig ohne Milchprodukte sollte auf oxalatarme Lebensmittel wie Brokkoli oder calciumreiche Mineralwässer zurückgegriffen werden. Personen mit Lactoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) können auf lactosearme bzw. laktosefreie Produkte mit Calcium zugreifen oder alternative Calciumquellen nutzen.
Was können Symptome eines Mangels an Calcium sein?
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Wie wurde der Nutzen von Calcium entdeckt?
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mehrUrsachen für einen Calciummangel
Eine Unterversorgung wird medizinisch als Hypokalzämie bezeichnet. Als mögliche Ursachen für eine Hypokalzämie kommen unter anderem in Betracht:- Niedrige Eiweißkonzentration (z.B. bei Leberzirrhose)
- Vitamin D - Mangel oder Rachitis
Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) - Hypoparathyreoidismus (Unterfunktion der Nebenschilddrüse, einhergehend mit einer verringerten Produktion von Parathormon)
- Einnahme bestimmter Medikamente (Antiepileptika, einige Diuretika, Cortison)
- Unzureichende Resorption von Calcium und/oder Vitamin D durch den Darm,
beispielsweise bei entzündlichen Darmerkrankungen (Durchfall, Colitis Ulzerosa, Morbus Crohn). - Akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Osteoporose - mögliche Folge eines Calciummangels
Die Osteoporose ist eine Skeletterkrankung, die mit verminderter Knochenmasse und Störungen im Aufbau des Knochengewebes einhergeht. Folglich steigt das Risiko einer erhöhten Knochenbrüchigkeit, Wirbelbrüchen mit Knochenschmerzen, Rundrücken, Rumpfverkürzungen sowie Oberschenkelhalsbrüchen. 80 % aller Osteoporosen treten bei Frauen nach der Menopause auf. Folgende Faktoren erhöhen das Osteoporoserisiko:- Geschlecht: Frauen sind häufiger betroffen, als Männer
- vorzeitige Menopause
- Untergewicht
- Unterversorgung mit Calcium, Vitamin D und K
- Rauchen
- Alkohol
- verschiedene Medikamente (z.B. Cortison)
- mangelnde körperliche Aktivität
- genetische Faktoren
Drei Bausteine zur Prävention von Osteoporose:
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Regelmäßige Bewegung, am besten mindestens 30 Minuten am Tag. Bei jeder Bewegung üben die Muskeln einen Reiz auf die Knochen aus, sodass der Knochenaufbau aktiviert wird.
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Eine vollwertige, ausgewogene Ernährung garantiert die notwendige Versorgung mit Calcium, Proteinen und Vitamin K. Untergewicht sollten Sie unbedingt vermeiden.
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Täglicher Aufenthalt im Freien sorgt für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D. Zudem sind fettreiche Fischsorten wie Hering, Aal und Lachs, sowie Fischöl und Eigelb reich an Vitamin D.
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mehrDie Calciumregulation im menschlichen Körper
Zwischen dem eingelagerten Kalzium in Knochen und Zähnen und dem gelösten Mineralstoff findet ein ständiger Austausch statt. Dieser Auf- und Abbauprozess wird hauptsächlich von 3 Hormonen gesteuert: Dem Parathormon, Calcitonin und Vitamin D.
Das von den C-Zellen der Schilddrüse gebildete Calcitonin senkt die Menge an Kalzium im Blut. Es baut den gelösten Stoff in den Knochen ein und fördert gleichzeitig die Ausscheidung des Mineralstoffes über Urin und Stuhl. Vitamin D fördert die Resorption von Calcium aus der Nahrung und unterstützt die Einlagerung in die Knochen. Parathormon wird von den Nebenschilddrüsen produziert.
Ein erhöhter Parathormspiegel bewirkt die Mobilisierung von Kalzium aus den Knochen. Folglich steigt der Spiegel im Serum. Das Serumcalcium ist über einen Rückkopplungsprozeß mit der Sekretion des Parathormons verbunden. Sinkt der Serumspiegel, steigt die Parathormonsekretion und umgekehrt. Somit ist im Körper ein konstanter Spiegel an Serumcalcium gewährleistet. Neben diesen Mechanismen ist die Konzentration von Serumcalcium abhängig von der Aufnahme mit der Ernährung, sowie der Ausscheidung über die Niere.
Resorption aus der Nahrung
Die tägliche Ausscheidung des Mineralstoffes über Urin, Stuhl und Schweiß beträgt durchschnittlich 300 Milligramm. Das damit entstehende Defizit in unserem Körper, muss über die Ernährung ausgeglichen werden, um den Erhalt der Gesundheit zu gewährleisten. Im Rahmen einer vollwertigen Mischkost resorbiert der Organismus jedoch nur 20 bis 40 Prozent des Calciums.
Die Resorptionsrate hängt von mehreren Faktoren ab. Alter, Geschlecht, aktueller Bedarf, Hormonhaushalt und die Zusammensetzung der Nahrung fördern oder hemmen die Calciumresorption. Säuglinge nehmen aus der Muttermilch 75 % des Mineralstoffes auf. Männer verwerten Calcium aus der Nahrung besser als Frauen. Oxalsäure bildet mit Calcium einen schwerlöslichen Komplex.