Pfeiffersches Drüsenfieber: Ansteckung durch Küssen
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Was ist Pfeiffersches Drüsenfieber?
Pfeiffersches Drüsenfieber wird durch eine Infektion des Lymphgewebes mit Epstein-Barr-Viren (EBV) verursacht. Die auch als infektiöse Mononukleose bezeichnete Erkrankung trägt den Namen ihres Entdeckers, des deutschen Arztes Emil Pfeiffer. Der Mediziner nannte sie Drüsenfieber, da sie sich mit geschwollenen Lymphdrüsen und Fieber zeigt. Mehr als 95 % der Bundesbürger unter 30 Jahren tragen das Virus in sich. Dennoch bekommt nur jeder Zweite der Jugendlichen und jungen Erwachsenen die in der Regel mild verlaufende Infektionskrankheit.Personen, die sich bereits mit dem Virus infiziert haben, sind ihr Leben lang vor einer weiteren Ansteckung sicher. EBV werden über Küssen und Speichel (gemeinsam benutzte Bestecke, Tassen) übertragen. Daher nennt man das Pfeiffersche Drüsenfieber umgangssprachlich auch Kusskrankheit. Die Inkubationszeit beträgt ein bis zwei Wochen bei Jugendlichen und maximal zehn Wochen bei Erwachsenen. Der Betroffene ist während der akuten Erkrankung und noch mehrere Monate später für andere Menschen ansteckend. Danach lässt sich das Virus nicht mehr im Speichel des Infizierten nachweisen.
Welche Symptome treten beim Pfeifferschen Drüsenfieber auf?
Zu Beginn der Erkrankung zeigen sich häufig nur unspezifische Symptome, die auch im Rahmen anderer Krankheiten auftreten können. Dazu gehören Müdigkeit und Bauchschmerzen. Im weiteren Verlauf kommt es zu hohem Fieber und Lymphknotenschwellungen an diversen Stellen des Körpers (Hals, Bauchraum, Brustkorb). Bei 8 von 10 Erkrankten entwickelt sich anschließend eine Mandelentzündung (Angina tonsillaris). Der Patient hat geschwollene, gerötete und mit einem hellgrauen Belag bedeckte Mandeln.
Auch wenn die Viruserkrankung meist ohne Komplikationen verläuft, leiden die Kranken unter
- hohem Fieber
- starken Halsschmerzen
- Husten
- Schluckbeschwerden
- Heiserkeit
- Müdigkeit
- starker Erschöpfung
- entzündeten Mandeln
Sie haben deutlich sichtbare geschwollene Hals-Lymphknoten und vergrößerte Mandeln. Die Symptome der infektiösen Mononukleose ähneln oft denen einer starken Erkältung. Manche Betroffenen klagen noch zusätzlich über Beschwerden wie
- Schwindel
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
Wie behandelt man Pfeiffersches Drüsenfieber?
Die infektiöse Mononukleose lässt sich anhand der typischen Symptome leicht diagnostizieren. Sicherheit bringt jedoch erst eine Blutuntersuchung: Findet man im Blut des Patienten eine erhöhte Anzahl von Lymphozyten (weißen Blutkörperchen) und Antikörper gegen EBV (Henle-Test), hat der Untersuchte tatsächlich die Kusskrankheit. Bei untypischen Verläufen führt der Mediziner weitere Antikörper-Untersuchungen durch. Erhöhte Leberwerte im Blut deuten auf eine vergrößerte Leber hin.
Ist das Immunsystem des Kranken intakt, klingt die EBV-Infektion von allein wieder ab, ohne dass gravierende Schäden zurückbleiben. Leiden Sie an hohem Fieber, ist es ratsam, ein fiebersenkendes Medikament einzunehmen. Ansonsten sollten Sie sich schonen und viel schlafen. Zu stark vergrößerte Mandeln müssen operativ entfernt werden. Stellt der behandelnde Arzt bei Ihnen eine geschwollene Milz oder vergrößerte Leber fest, sollten Sie auf körperliche Anstrengungen unbedingt verzichten, um Organrisse zu vermeiden.
Nach spätestens drei Wochen sind Sie im Normalfall wieder gesund. Tritt als Komplikation noch eine bakterielle Infektion auf, was äußerst selten vorkommt, erhalten Sie von Ihrem HNO-Arzt bestimmte Antibiotika. Und sollten Sie zu den wenigen Personen gehören, bei denen das Pfeiffersche Drüsenfieber noch von einer Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) oder der Gehirnhäute (Meningitis) begleitet wird, ist die Gabe von Kortikoiden hilfreich.
Häufige Fragen zum Thema Pfeiffersches Drüsenfieber
Welche schwerwiegenden Verläufe kann das Drüsenfieber haben?
Welche schwerwiegenden Verläufe kann das Drüsenfieber haben?
- Atemproblemen
- Herzbeutel- oder Herzmuskelentzündungen
- Gehirn- oder Hirnhautentzündungen
- zusätzlichen bakteriellen oder viralen Infekten
Wie entsteht Pfeiffersches Drüsenfieber?
Wie entsteht Pfeiffersches Drüsenfieber?
Die Epstein-Barr-Viren sorgen jedoch dafür, dass sie nur mutierte (heterophile) Antikörper bilden. Diese gelangen über das Lymphwasser und den Blutkreislauf in die Lymphknoten und inneren Organe. In der Folgezeit schütten die genetisch veränderten B-Lymphozyten biochemische Substanzen aus, die eine krankhafte Vergrößerung von Leber und Milz bewirken können.