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Bioverfügbarkeit von Magnesium

Apotheker Sascha Haupt

Autor Apotheker Sascha Haupt

Unter dem Begriff „Bioverfügbarkeit“ versteht man den Anteil einer eingenommenen biologisch wirksamen Substanz, der im Körper zur Wirkung kommt, in Relation zur eingenommenen Menge der Substanz.

 

Nahrungsergänzungsmittel Magnesium

Die Bioverfügbarkeit bei intravenöser Injektion liegt bei 100%, da hier alle Entgiftungsprozeduren des Körpers umgangen werden und der Wirkstoff zu 100 % in der Blutbahn und somit dem System ankommt.

Anders sieht es bei oraler und rektaler Aufnahme aus. Bei oraler Einnahme erfolgt zuerst eine Zerlegung der zugeführten Substanz durch enzymatische und säurebedingte Prozesse im Magen. Dann erfolgt ein Weitertransport in den Darm. Im Darm findet die eigentliche Aufnahme von pharmazeutischen Stoffen statt. Eine Ausnahme bildet hier Alkohol, dieser wird direkt im Magen resorbiert. Vom Darm aus erfolgt die Aufnahme der Substanzen in den Blutkreislauf. Der Blutstrom gelangt dann in die Leber, die versucht den „Fremdstoff“ biochemisch zu verändern bzw. wasserlöslicher zu machen, um eine Ausscheidung über die Nieren zu erleichtern. Die Niere funktioniert wie eine Filteranlage und scheidet Stoffe, die nicht körpereigen sind, aus. Weitere Ausscheidungsorgane sind der Darm und die in geringem Umfang auch die Haut.

Bei rektaler Anwendung von Wirkstoffen findet keine Zersetzung im Magen statt. Der restliche Prozess nach Aufnahme in den Blutstrom bleibt allerdings gleich.

Inhaltsverzeichnis

Magnesiumpräparate und die Bioverfügbarkeit

Magnesium ist heutzutage in Apotheken wie auch in Drogerien und Supermärkten erhältlich.

Es sind flüssige Darreichungsformen, Tabletten, Kapseln, Granulate zur Auflösung in Wasser und sogenannte Pellets, die eine Einnahme ohne Wasser ermöglichen, zu erwerben.

Doch nicht alle Magnesium-Präparate sind in Ihrer Wirksamkeit gleichzusetzen.

Entscheidend bei einem Magnesiumpräparat, das man in der Apotheke oder Drogerie erwirbt, ist das enthaltene Magnesiumsalz. Die Bioverfügbarkeit der Magnesiumsalze variiert erheblich.

Der menschliche Organismus kann nicht alle Magnesiumverbindungen vollständig auflösen, so dass das wirksamkeitsbestimmende freie Magnesium-Ion nicht immer in gleichen Mengen dem Körper zur Verfügung steht.

 

Die Funktion von Magnesium für den menschlichen Körper

Magnesiumionen erfüllen im menschlichen Organismus verschiedenen Funktionen.

Während gering dosiertes Magnesium unabdingbar für die menschlichen Nervenzellen ist, wird hochdosiertes Magnesium zur Vorbeugung von Muskelkrämpfen eingesetzt.

Für die Nervenzelle ist Magnesium unverzichtbar, da es eine entscheidende Funktion für die Reizweiterleitung von Signalen der Nervenzelle hat und dessen Erregbarkeit beeinflusst. Magnesium ist ein physiologischer Gegenspieler des Calciums.

Die Nervenzellmembranen werden durch Magnesium stabilisiert. Ferner verhindert es im Nervensystem einen zu hohen Einstrom von Calcium, welches zu einer Überaktivität der Nerven führen kann.

Eine weitere wichtige Funktion des Magnesiums ist die Unterstützung des Energiestoffwechsels. Es ist an zahlreichen enzymatischen Reaktionen beteiligt und hat einen entscheidenden Einfluss bei der Freisetzung von Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) in einer Nervenzelle. Ohne diese energieliefernde Substanz ist die Nervenzelle in Ihrer Funktion aufgrund des Energiemangels stark beeinträchtigt.

Darüber hinaus hat Magnesium einen Einfluss auf die Bildung sogenannter Neurotransmitter, wie z.B. Dopamin. Neurotransmitter sind die Substanzen, die eine Weiterleitung eines Signals von der einen Nervenzelle zu einer anderen Nervenzelle gewährleisten.

Ein Magnesiummangel führt zu einem vermehrten Einstrom anderer Elektrolyte wie Calcium, Kalium und Natrium, was zur fehlerhaften Signalübertragung der Nervenzellen, zu Müdigkeit, Unruhe, Nervosität, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit führen kann. Auch können zerebrale Prozesse wie Denkleistung oder Gedächtnisprobleme durch einen Magnesiummangel negativ unterstützt werden.

Zur Gewährleistung gesunder nervaler Funktionen sind generell geringe Dosen des Magnesiumions von täglich etwa 100-200mg ausreichend.

In höherer Dosierung von 300-400mg hat Magnesium einen Einfluss auf die Muskelkontraktion. Auch hier ist die Substanz ein physiologischer Gegenspieler des Calciums. Calcium ist essenziell für an der Muskelkontraktion im Körper verantwortlich. Durch den Einsatz von Magnesium lässt sich eine gesteigerte Muskelkontraktion entgegenwirken.

Bei starker Beanspruchung der Muskeln durch gesteigerte Tätigkeit bei Arbeiten oder durch sportliche Belastung ist eine Magnesiumzufuhr unerlässlich, da es sonst zu Krämpfen kommen kann. Ein Krampf entsteht dann, wenn sich ein Muskel oder eine Muskelgruppe stark zusammenzieht, ohne sich wieder zu entlasten. Ursache hier ist in den meisten Fällen eine Störung des Mineralstoffhaushaltes, besonders ein Mangel an Magnesium.

Muskeln Körper

 

Magnesiumverbindungen und ihre Bioverfügbarkeit

In der Pharmazie oder bei der Herstellung von Magnesiumpräparaten in Nahrungsergänzungsmitteln werden organische und anorganische Magnesiumverbindungen eingesetzt. Oft sind verschiedenen Magnesiumverbindungen in einem Präparat enthalten.

Hier gilt es besonders darauf zu achten, welche Magnesiumverbindungen man einnimmt.

Bei der Deklaration eines Produktes von beispielsweise „Magnesium 400“ eines bestimmten Herstellers, steht die Zahl 400 nicht für den Gehalt des kationischen wirksamkeitsbestimmenden Magnesiumions, sondern bezieht sich auf die Menge der eingewogenen Magnesiumverbindungen.

Dies ist sehr wichtig, da das kationische Magnesium gegenüber dem vorhandenen Anion ein erheblich geringeres Gewicht hat. Somit beträgt der reine ionische Magnesiumanteil eben nicht 400mg, sondern nur einen Bruchteil davon. Das ist für die Kunden oft sehr irreführend, da diese im Glauben sind, eine hohe Magnesiumdosis zu sich zu nehmen.

Hier gilt es, bei gut deklarierten Magnesiumpräparaten, das Kleingedruckte zu lesen, denn oft steht geschrieben, welcher Magnesiummenge der Einwaage des verwendeten Salzes entspricht.

Nur bei wenigen guten Produkten ist der der enthaltene Magnesiumgehalt klar angegeben.

Als organische Magnesiumsalze eingesetzt werden:

organische magnesiumsalze

Anorganische Magnesiumverbindungen, die oft verwendet werden:

anorganische magnesiumsalze

 

In der Regel sind organische Magnesiumverbindungen sehr gut bioverfügbar, haben jedoch einen recht geringen Anteil an wirkungsrelevanten Magnesiumionen. Hier muss oft eine relative große Menge an Substanz eingenommen werden, um einen physiologisch relevanten Magnesiumspiegel zu erreichen.

Magnesiumchlorid ist wohl chemischer Natur, jedoch gut bioverfügbar und zur Substitutionstherapie geeignet. Mit ca.25% reinen Magnesiumionen ist die Substanz hochdosiert. Problematisch ist allerdings, dass die Substanz in Reinform selten verwendet wird, sondern das sogenannte Hexahydrat. Das bedeutet, dass das Magnesiumchlorid-Molekül von 6 Molekülen Wasser umgeben ist, was die Molekularmasse erheblich erhöht und den Anteil von Magnesiumionen empfindlich verringert.

Magnesiumhydroxid und Magnesiumcarbonat sind basische Substanzen und werden zur Magnesiumtherapie selten eingesetzt. Es findet stellenweise Verwendung als Mittel gegen Sodbrennen.

Den theoretisch höchsten Magnesiumgehalt hat Magnesiumoxid. Dieses Magnesiumsalz ist jedoch am problematischsten. Die Substanz ist als sogenanntes Erdalkalioxid chemisch ausgesprochen schwerlöslich in Magensäure, so dass hier die Bioverfügbarkeit am schlechtesten ist. Wegen des geringen Preises und dem hohen Magnesiumanteil wird es dennoch oft in Magnesium-Kombinationspräparaten eingesetzt. Die Verwendung zur Magnesiumsubstitution wird wissenschaftlich seit Jahrzehnten jedoch wegen der Schwerlöslichkeit kontrovers diskutiert. Ein Großteil des Magnesiumoxids wird eventuell in unveränderter Form wieder ungenutzt ausgeschieden und steht dem System nicht zur Verfügung, daher ist die Verwendung aus pharmazeutischer Sicht eher nicht zu empfehlen.

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Andere Faktoren, die die Magnesiumaufnahme beeinträchtigen können

Neben dem zentralen Aspekt der Bioverfügbarkeit gibt es noch zahlreiche Faktoren, die die Magnesiumresorption hemmen können. Hier sind als Beispiele genannt:

  • Hoher Zuckerkonsum kann dem Körper zahlreiche Mineralstoffe entziehen, darunter auch Magnesium
  • Erhöhte Zufuhr anderer Mineralstoffe wie Eisen, Kupfer, Zink und Calcium können eine Magnesiumaufnahme behindern. Es empfiehlt sich hier eine zeitliche Versetzung der Mineralstoffpräparate. Calcium sollten man beispielswese morgens einnehmen, Magnesium mit zeitlichem Abstand oder eher abends, wenn es zur Krampfvorbeugung eingesetzt wird.
  • Verarbeitete Lebensmittel & Fast Food enthalten wenig Magnesium, Mineralstoffe gehen durch die Verarbeitung von Lebensmitteln meist in hohen Mengen verloren. Es gilt solche Lebensmittel, die diese Bezeichnung eigentlich nur noch eingeschränkt verdienen, zu meiden oder ganz zu meiden.
  • Durch Alkohol & Rauchen wird die Mineralstoffaufnahme generell negativ beeinflusst. Hier empfiehlt sich eine Abstinenz oder Reduktion auf ein persönliches Mindestmaß.
  • Durchfall- oder Darmerkrankungen bedingen einen chronischen Mineralstoffdefizit, betroffen ist hier u.a. Magnesium
  • Kontinuierliche nervliche Belastung (Stress) sowie starke sportliche Aktivität führen zum gesteigerten Mineralstoffmangel bzw. zu einem erhöhten Verbrauch der Mineralstoffe
  • Bestimmte Arzneimittel können zu einer Verarmung an Mineralstoffen führen, wie zum Beispiel Diuretika, die zur Senkung eines erhöhten Blutdruckes eingesetzt werden. Sie führen zu einem vermehrten Ausscheiden von Mineralstoffen.

 

Praktische Tipps zur Verbesserung der Aufnahme von Magnesium

Wie in obigen Textabschnitten beschrieben, ist die Wahl des einzunehmenden Magnesiumsalzes und dessen Bioverfügbarkeit von zentraler Bedeutung.

Faktoren, die die Magnesiumaufnahme positiv beeinflussen können, sind Eiweiß und Vitamin D, die die Resorption im Dünndarm steigern, sowie die Vitamine B1 und B6, die beim Transport von Magnesium durch die Darmwand positiv unterstützen.

Allgemein sind saure Bedingungen im Organismus für die Löslichkeit und Aufnahme hilfreich. Dies kann beispielsweise durch die Einnahme von Vitamin C erreicht werden.

Magnesiumpräparate zur Magnesiumtherapie der Nervenzellen sollen tagsüber nach dem Essen in mehreren kleinen Dosen konsumiert werden. Nach dem Essen empfiehlt sich, da hier durch die Bereitstellung von Verdauungsenzymen aus der Bauchspeicheldrüse und der vermehrten Salzsäureproduktion im Magen eine bessere Aufnahme in den Organismus gewährleistet ist. Mehrere Einzelportionen werden empfohlen, um einen konstanten Blutspiegel des Mineralstoffes über den Tag zu garantieren.

Wenn Sie Magnesium zur Vermeidung von nächtlich auftretenden Krämpfen einsetzen wollen, achten Sie auch hier auf die gute Bioverfügbarkeit der verwendeten Magnesiumverbindung. Bedenken Sie, dass bei einer organischen Verbindung nur ein geringer Teil den gewünschten Magnesiumgehalt repräsentiert. Es sollte auf eine Einnahme von 200-300 mg reines Magnesiumion geachtet werden.

Achten Sie hier bitte stets auch die Hilfsstoffe des eingesetzten Präparates.

Besonders zu beachten ist aber auch die Gefahr der Überdosierung von Magnesium bei der Therapie von Krampfneigungen. So gut Magnesium bei korrekter Dosierung Krämpfe verhindern kann, so gut kann es auch bei Überdosierung auch Krämpfe auslösen.

Eine korrekte Dosierung ist also von entscheidender Bedeutung.

Da dies u.U. recht komplex und anspruchsvoll sein kann, fragen Sie bei der Einnahme von größeren Mengen eines Magnesiumproduktes ihren Apotheker und sprechen Sie die Einnahme mit dem behandelnden Arzt ab.

Neben einer guten Bioverfügbarkeit des verwendeten Magnesiumsalzes gilt als Faustregel:

Desto weniger Hilfsstoffe ein Präparat zusätzlich zum Wirkstoff enthält, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer guten Aufnahme in den Körper und desto verträglicher ist ein Präparat.

So können Hilfsstoffe wie z.B. Sorbitol, Magnesiumstearat oder Lactose, wie sie in diversen Darreichungsformen verwendet werden, einen erheblichen Einfluss auf die Aufnahme in das System haben.

Sorbitol, was oft als Süßungsmittel eingesetzt wird, kann in hohen Mengen abführend wirken.  Magnesiumstearat ist das Salz der Stearinsäure, einer Speisefettsäure. Die Substanz kann eine Resorption ungünstig beeinflussen. Lactose führt bei sensiblen Personen zu Verdauungsbeschwerden und somit zu Aufnahmestörungen.

 

Frau Einnahme

Bioverfügbarkeit und Hilfsstoffe als Schlüssel zur guten Versorgung

Wie bereits in den obigen Abschnitten des Ratgebers ausführlich erläutert, liegt der Schlüssel einer guten Versorgung des Körpers mit Magnesium-Ionen in der Auswahl des eingesetzten Magnesiumsalzes und dessen Bioverfügbarkeit.

Ein weiteres wichtiges Kriterium sind die Hilfsstoffe, die in dem verwendeten Produkt enthalten sind. Diese können einen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit haben.

Achten Sie auf die genannten Faktoren, die eine Magnesiumaufnahme negativ und positiv beeinträchtigen können und wählen Sie den Zeitpunkt der Einnahme sorgfältig aus.  Vergewissern Sie sich bei dem ausgewählten Produkt auf die korrekte Deklaration der Hilfsstoffe und den angegebenen Gehalt des enthaltenen Salzes. Gut deklarierte Produkte nennen auch den exakten Magnesiumgehalt pro Einzeldosis.

Ferner empfiehlt es sich generell auf Qualitätssiegel und Herstellungsort bei Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln zu achten, denn nicht alle Länder haben die gleichen Anforderungen an Qualität, Reinheit und mikrobiologischer Belastung. Produkte aus der EU sind hier erfahrungsgemäß Produkten, die aus dem außereuropäischen Ausland stammen, vorzuziehen. Denn diese unterliegen u.U. ganz anderen Vorschriften.

Im Zweifel fragen Sie bitte immer Ihren Arzt oder Apotheker.

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