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Allergien: Wissenswertes zu Kreuzallergien, allergischer Rhinitis und Asthma

medizinfuchs Redaktion

medizinfuchs Redaktion

Allergien: Frühe Tests schützen vor lang anhaltendem Leiden

Inhaltsverzeichnis

Immer mehr Bundesbürger leiden an Allergien. Statistisch am häufigsten belegt ist die Pollenallergie (Heuschnupfen). Doch nicht nur die vom Wind verbreiteten Gräser-, Baum- und Pflanzen-Pollen bereiten Menschen Probleme: Der allgegenwärtige Hausstaub, die geliebten tierischen Mitbewohner und gerne verzehrte Lebensmittel führen ebenfalls zu mitunter heftigen allergischen Reaktionen. Wer niest, eine laufende Nase und juckende Augen hat, sucht am besten bald eine Facharzt-Praxis auf und lässt sich auf eine Allergie testen. Denn sie verursacht weniger Probleme als eine allergische Folgeerkrankung.

Allergien allgemein

allergie was ist das

Als Allergie bezeichnet man die überstarke Reaktion des menschlichen Immunsystems auf unschädliche Stoffe. Die körperfremden Substanzen werden Allergene genannt und lösen nach mehrmaligem Kontakt Symptome aus. Bei gesunden Menschen kann die Immunabwehr gefährliche und harmlose Substanzen (Antigene) voneinander unterscheiden, was bei einer Neigung zu Allergien nicht der Fall ist.
Die Beschwerden verursachenden Substanzen werden gegessen (Nüsse), eingeatmet (Pollen), als Arzneimittel eingenommen (Penicillin) oder gelangen über die Hautoberfläche in den menschlichen Körper (Insektengift, Nickel-Chrom-Verbindungen). Etwa 20 % der Deutschen leiden an einer Überempfindlichkeit gegenüber Fremdsubstanzen. Am weitesten verbreitet ist die Pollenallergie.

Typen von Allergien

Allergien werden verschiedenen Typen zugeordnet.
Typ 1
  • Das Immunsystem reagiert innerhalb von Sekunden oder Minuten
  • Beispiele sind Nahrungsmittelallergie, Heuschnupfen, Bienengift- und Arzneimittel-Allergien 
Typ 2
  • Werden von Immunglobulin G- und M-Antikörpern ausgelöst
  • Sie greifen körpereigene Zellen an
Typ 3
  • Kommen durch dieselben Antikörper wie Ty II Allergien zustande
  • Sie verbinden sich im Blut mit den Allergenen zu Immunkomplexen,
  • Rufen sechs bis zwölf Stunden später eine Reaktion hervor
Typ 4
  • Spättyp-Allergien werden von T-Lymphozyten vermittelt
  • Sie stellen Lymphokine her, die Fresszellen aktivieren
  • Verursachen 12 bis 72 Stunden später allergische Hautreaktionen 
  • Beispiel: Nickelallergie

Symptome und Behandlung bei Allergien

Symptome

  • Husten
  • Juckreiz oder Brennen in den Augen
  • Niesreiz
  • eine allergische Rhinitis
  • Atemnot bis hin zum allergisch bedingten Asthma bronchiale
  • Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen, Durchfall)
  • Hautausschläge (Kontaktekzem, Neurodermitis, Nesselsucht)

Behandlung

  • Allergenkarenz
  • Ernährungsumstellung
  • Antihistaminika
  • Mastzell-Stabilisatoren
  • kortisonhaltige Medikamente
  • Hyposensibilisierung

Symptom allergischer Husten

Während der typische Erkältungshusten auf den Einfluss von Krankheitserregern im Rahmen von Infektionen zurückgeht, sind Allergene die Auslöser allergischer Hustenanfälle. Bei diesen Substanzen kann es sich beispielsweise um Pollen, Milben, Hausstaub, bestimmte Lebensmittel oder Tierhaare handeln. Der direkte Kontakt mit dem Allergen verursacht für Allergiker neben allergischem Schnupfen binnen Minuten charakteristischerweise bronchiale Symptome, die auf einer Reaktion des Abwehrsystems basieren. Allergischer Husten entspricht meist trockenem Reizhusten und basiert auf einer Überempfindlichkeit des Immunsystems. 
  • Bei Milbenallergien: Hustenanfälle vermehrt nachts und morgens, bevorzugt in der Heizperiode
  • Bei Lebensmittelallergien: Sodbrennen oder Jucken & Rötungen im Rachenraum
allergischer Husten

Allergischer Husten ist das mit häufigste Symptom sogenannter Typ-I-Allergien. Diese Soforttypallergien sind durch relativ unmittelbare Beschwerden im Allergenkontakt gekennzeichnet. Bei direktem Allergenkontakt tritt der Husten akut auf. Allergische Hustenanfälle dauern oft Minuten an. Bei anhaltendem Hustenreiz über mehr als acht Wochen spricht der Arzt von Chronifizierung und meint damit eine chronische Hustenerkrankung.

Behandlung allergischer Husten

Da Patienten mit Pollen- und Hausstauballergie kaum vollständige Karenz betreiben können, greifen sie auf allergieabschwächende Medikamente zur Linderung der Allergiereaktionen zurück. Diese Akut-Medikamente reichen von Antihistaminika bis hin zu Adrenalininhalationssprays und Glukokortikoiden. Hersteller wie Hexal bieten Pflege- und andere Allergieprodukte in Form von Sprays, Tropfen und Tabletten an. Zur langfristigen Allergiebehandlung ist eine Hyposensibilisierung durchzuführen, so vor allem bei Pollenallergien. Asthmatiker haben alle vier Jahre Anspruch auf Reha.

Symptom allergisches Asthma

Symptom allergisches Asthma

Unter allergischem Asthma versteht der Mediziner Asthma bronchiale, das durch eine Allergie ausgelöst wird. Der Betroffene hatte ursprünglich eine Überempfindlichkeit gegen Pollen (Heuschnupfen), Tierhaare, Schimmelpilzsporen oder den Kot der Hausstaubmilbe. In der Mehrzahl der Fälle führt jedoch eine Pollenallergie zu allergischem Asthma.

Sieben von zehn Patienten mit Bronchialasthma leiden an der durch eine Allergie verursachten Asthmaform. Sie entwickelt sich bereits in der Kindheit oder Jugend und kann chronisch werden, wenn sie nicht frühzeitig diagnostiziert und entsprechend behandelt wird.

Behandlung von allergischem Asthma

Für Asthmaanfälle steht ein kurzfristig wirksames und zu inhalierendes Notfallmedikament zur Verfügung. Ein weiteres Spray muss täglich angewendet werden, da es der Langzeitbehandlung dient. Seine Inhaltsstoffe verhindern eine übermäßige Reaktion der Bronchien auf mögliche Reize.

Kinder und Jugendliche haben gute Chancen, mit der geeigneten Behandlung ihr Asthma später auszuheilen. Bei älteren Patienten ist das endgültige Abklingen der asthmatischen Beschwerden eher die Ausnahme. Lässt sich der Asthmatiker nicht ärztlich behandeln, kann es sogar zu Komplikationen (Erstickungsanfällen) und zur dauerhaften Schädigung der Atemwege kommen. Allergisches Asthma ist genetisch bedingt: Sind beide Eltern an der Asthmaform erkrankt, haben ihre Kinder ein sehr viel höheres Risiko, die Atemwegserkrankung später ebenfalls zu bekommen.

Symptom allergische Rhinitis

Symptom allergische Rhinitis

Nicht jeder Schnupfen geht auf echte Erreger zurück. An der sogenannten allergischen Rhinitis leiden europaweit rund sechs Millionen Menschen. Hinter dem Phänomen verbirgt sich eine allergiebedingte Entzündung der Nasenschleimhaut, wie sie für Menschen mit Heuschnupfen oder Pollenallergie und bei Übersensibilitäten gegenüber Hausstaubmilben oder Tierhaaren eine typische Erscheinung ist.

Die allergische Rhinitis oder Rhinitis allergica ist ein allergischer Schnupfen, der vor allem für Allergiepatienten mit Heufieber und Pollinose typisch ist und zu den Allergien des Soforttypen (Typ I Allergien) zählt. Die allergiebedingte Entzündung der Nasenschleimhaut tritt meist in Begleitung von weiteren Erkrankungen im Bereich der Atemwege auf, so beispielsweise zusammen mit Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis). In der Spätfolge führt die Allergie oft zu Krankheiten wie Asthma.

Unterschiede allergische und chronische Rhinitis

Allergische Rhinitis

  • Rötung im Nasenbereich
  • Juckreiz
  • Niesen
  • laufende oder verstopfte Nase
  • Schleimbildung
  • Konjunktivitis (Bindehautentzündung)
  • nasale Überempfindlichkeit gegenüber Alltagsreizen wie kalter Luft
  • bei milbenbedingter Reaktion: Atemwegsverengung

Chronische Rhinitis

  • Schlafstörungen
  • Tagesmüdigkeit
  • verminderte Konzentration
  • geringere Leistungsfähigkeit
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Asthma
  • Paukenergüsse
  • Zahn- und Kieferfehlstellungen

Die Kreuzallergie

Kreuzallergie

Was manche Patienten mit Heuschnupfen und Hausstaubmilbenallergie oft nicht wissen, ist, dass sie damit zugleich auch an den entsprechenden Kreuzallergien erkrankt sind: Zu vielen Auslösern gibt es ähnlich aufgebaute Proteine, die dieselbe allergische Reaktion wie das Hauptallergen hervorrufen. Sie sind meist in Nahrungsmitteln wie Obst, Gemüse, Gewürzen und Schalentieren enthalten. Zu den am häufigsten Kreuzreaktionen verursachenden Lebensmitteln gehören Sellerie und Nüsse (Erdnüsse, Haselnüsse). Ursache der Kreuzallergie ist wie bei anderen Allergien auch ein genetisch bedingt übermäßig reagierendes Immunsystem. Es bekämpft die eigentlich ungefährlichen, aus Proteinverbindungen bestehenden Auslöser (Allergene), weil es sie für Krankheitskeime hält.

Die häufigsten Kreuzallergien

Die allergische Reaktion erfolgt innerhalb von einigen Minuten bis wenigen Stunden nach der Mahlzeit.
  • Birkenpollen: Haselnuss, Äpfeln, Kiwi und Sellerie
  • Gräserpollen: Hülsenfrüchten wie Erdnuss und Soja
  • Pollen von Beifuß: Karotten, Sellerie, Kartoffeln und bestimmten Gewürzen
  • Latex: Kiwis, Bananen und Avocados
  • Kot der Hausstaubmilbe: Krusten- und Schalentiere

Risikofaktoren und Symptome bei Kreuzallergien

Risikofaktoren

  • eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit des Immunsystems
  • starkes Rauchen
  • ungesunde Ernährung
  • Toxine in Luft und Nahrungsmitteln
  • übertriebene Hygiene
  • Mütter, die ihre Säuglinge nicht stillen

Symptome

  • juckende Quaddeln auf der Haut
  • Angioödeme (lokale Hautschwellungen)
  • plötzlich auftretende, intensive Hautrötungen
  • Atemnot
  • Erbrechen und Durchfall
  • Schwindel und Blutdruckabfall
  • einen anaphylaktischen Schock

Behandlung Kreuzallergien

Kreuzallergien können symptomatisch mit bestimmten Medikamenten (Antihistaminika, Glukokortikoiden) und ursächlich (Hyposensibilisierung) behandelt werden. Antihistaminika und Mastzell-Stabilisatoren hemmen die Histamin-Ausschüttung und reduzieren so die Beschwerden.

Um die Allergie dauerhaft zu beseitigen, empfiehlt sich die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung). Mithilfe dieser über mehrere Jahre durchgeführten Behandlung gewöhnen Sie Ihr Immunsystem schrittweise an das Hauptallergen, bis es idealerweise keine oder nur noch schwache allergische Reaktionen auslöst.

Um das Auftreten kreuzallergischer Reaktionen zu verhindern, sollten Sie die krankmachenden Lebensmittel unbedingt von Ihrem Speiseplan streichen oder durch Lebensmittel mit einem geringen Allergie-Potenzial ersetzen (Zitrusfrüchte, Beeren, Buchweizen, Pekannüsse, Ingwer, Salbei, Thymian). Außerdem kann eine andere Art der Zubereitung sinnvoll sein: Durch den Kochvorgang können viele Proteine später keine Immunreaktionen mehr auslösen.

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Schutzmaßnahmen bei Allergien

Allergien lassen sich nicht grundsätzlich verhindern. Allerdings haben Sie die Möglichkeit, einige Risikofaktoren zu minimieren.
  • Stillen Sie Ihr Kind mindestens vier Monate lang, um sein Abwehrsystem zu stärken.
  • Vermeiden Sie Übergewicht, da übergewichtige Kinder und Erwachsene ein erhöhtes Asthma-Risiko haben.
  • Neigen Sie zu Allergien, schaffen Sie sich unter keinen Umständen eine Katze an.
  • Verhindern Sie Schimmelbildung in Ihrem Zuhause, da die Sporen das Entstehen von Allergien fördern.
  • Verzichten Sie auf das Rauchen
  • Kaufen Sie nur Lebensmittel ohne chemische Zusatzstoffe.
  • Pollen-Allergiker informieren sich am besten frühzeitig über die Intensität und Zeit des Pollenflugs.
  • Tragen Sie Ihre Notfall-Medikamente und Ihren Allergiker-Pass stets mit sich.

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