Mundschutz gegen Viren: Helfen Atemschutzmasken vor einer Ansteckung mit Corona-Virus?
Inhaltsverzeichnis
- Was ist das Corona-Virus 2019-nCoV ?
- Woher kommt der Name „Coronavirus“?
- Gesundheitsnotstand von WHO wegen Corona-Virus ausgerufen
- Was ist ein Gesundheitsnotstand von WHO?
- Was ist eine Epidemie?
- Übertragung des Corona-Virus 2019-nCoV
- Verlauf einer Infektion mit dem Corona-Virus 2019-nCoV
- Was tun bei Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus 2019?
- Therapie einer Infektion mit dem Corona-Virus 2019-nCoV
- Was bedeutet „gründliches Händewaschen“?
- Schutzmaßnahmen vor einer Infektion mit dem Corona-Virus 2019-nCoV
- Schützt ein Mundschutz vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus 2019-nCoV?
- Wie nutzt man Mundschutz und Atemschutz richtig?
- Wo kann ich mich bezüglich des neuartigen Corona-Virus 2019 informieren?
- Häufige Fragen zum Corona-Virus 2019-nCoV
- Studien & Quellen
Was ist das Corona-Virus 2019-nCoV ?
Bei dem Corona-Virus 2019-nCoV (Covid19) handelt es sich um einen Krankheitserreger aus der Gruppe der Corona-Viren. Im Dezember 2019 ist in China erstmals eine Infektion durch diesen Keim aufgetreten. Weitere Fälle folgten rasch, die in ca. 3 % tödlich endeten. Einen Monat später wurde das Virus identifiziert und erhielt den Namen „neuartiges Corona-Virus 2019“, kurz 2019-nCoV. Der Gruppe der Coronaviren gehören mehrere 100 unterschiedliche Erreger an, die zu verschiedensten Erkrankungen bei Menschen und Tieren führen können. Hierzu zählen harmlose Erkältungskrankheiten aber auch ernsthafte Lungeninfektionen. Besonders bekannte Vertreter sind hierbei das SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) und das MERS (Middle East Respiratory Syndrome). Diese potentiell tödlich verlaufenden Lungenerkrankungen wurden durch Corona-Viren ausgelöst und führten in der Vergangenheit zu Epidemien, die viele Todesopfer forderten.
Woher kommt der Name „Coronavirus“?
Der Name „Coronavirus“ ist hierbei auf das mikroskopische Bild der Krankheitserreger zurückzuführen. Die Viren tragen eine Hülle und sehen in der Vergrößerung gezackt aus, als würden sie eine Krone (lateinisch „Corona“) tragen.
Gesundheitsnotstand von WHO wegen Corona-Virus ausgerufen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am 30.01.2020 einen Gesundheitsnotstand aufgrund der schnellen Zunahme von Infektionen mit dem Corona-Virus 2019-nCoV ausgerufen. Mit der „gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite“ sind konkrete Empfehlungen von Maßnahmen an Staaten verbunden, um die Ausbreitung des Virus über Grenzen einzudämmen.Was ist ein Gesundheitsnotstand von WHO?
Die WHO ruft einen einen Gesundheitsnotstand (PHEIC) aus, wenn ein "außergewöhnliches Ereignis" im Bereich der öffentlichen Gesundheit von globaler Bedeutung vorliegt.Bei diesem Ereignis handelt es sich um eine Situation, die:
- ernsthaft, plötzlich, ungewöhnlich oder unerwartet ist,
- die Gesundheit von Menschen über die Grenzen des betroffenen Staates hinaus gefährdet und
- schnelles, internationales Handeln erfordern könnte.
Ein solcher Gesundheitsnotstand liegt vor, wenn der Ausbruch einer Krankheit mehrere Länder betrifft und eine international koordinierte Handlungsstrategie erforderlich ist. Ziel des internationalen Gesundheitsnotstands ist es, die Verbreitung eines gefährlichen Erregers über Grenzen hinweg einzudämmen, die Maßnahmen der einzelnen Länder aufeinander abzustimmen und zu koordinieren.
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Übertragung des Corona-Virus 2019-nCoV
Es wird vermutet, dass das Corona-Virus 2019-nCoV ursprünglich von Tieren stammt. Auf einem Markt in Wuhan, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Hubei, soll es zu der ersten Übertragung auf einen Menschen gekommen sein. Nachfolgend kam es zu einer Ansteckung von Mensch zu Mensch und dadurch zu einer raschen Ausbreitung. Bereits 2 Wochen nach der Entschlüsselung des Virus wurden auch Erkrankungsfälle außerhalb Chinas bekannt. Am 27.01.2020 kam es zum Nachweis der ersten Infektion in Deutschland. Der Betroffene hat sich während einer Fortbildung in Bayern mit dem Krankheitserreger angesteckt.Als Übertragungsweg zwischen den Menschen wird eine mögliche Tröpfchen- und Schmierinfektion diskutiert. Bei der Tröpfcheninfektion erfolgt die Ansteckung indem die Viren durch kleine Speicheltröpfchen verbreitet werden. Diese werden beim Husten, Niesen oder Sprechen an die Luft befördert und anschließend von einer anderen Person eingeatmet. Auch durchs Küssen kann eine direkte Ansteckung über den Speichel erfolgen. Bei einer Schmierinfektion erfolgt die Übertragung der Krankheitserreger durch eine Kontaktkette. Niest ein Betroffener beispielsweise in seine Hand und reicht diese anschließend einer anderen Person, gelangen die Viren zu deren Hand. Berührt diese Person nun seine Schleimhäute mit der kontaminierten Hand, kann sie sich darüber anstecken. Auch an Gegenständen können die krankheitsauslösenden Mikroorganismen haften bleiben. Typisch sind hierfür Treppengeländer, Wasserhähne auf öffentlichen Toiletten und Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln.Die Zeit zwischen der Ansteckung mit dem 2019-nCoV und dem Auftreten der Krankheitssymptome, die sogenannte Inkubationszeit, schwankt zwischen 3 und 14 Tagen. Hinweise deuten darauf hin, dass Personen bereits während der Inkubationszeit ansteckend sein können.
Verlauf einer Infektion mit dem Corona-Virus 2019-nCoV
Der Verlauf einer Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus 2019 ist individuell sehr unterschiedlich. So können einige Betroffene asymptomatisch sein, das heißt keine Beschwerden zeigen. Andere wiederum leiden an Atemwegsinfektionen mit grippeähnlichen Symptomen wie hohem Fieber, Husten, Schnupfen und Atemproblemen. Besonders gravierend sind die Fälle von starken Lungenentzündungen, medizinisch als Pneumonie bezeichnet. Diese können tödlich enden. Von den schweren Verläufen mit Todesfolge sind v. a. ältere, schwache Personen mit Vorerkrankungen betroffen.
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Therapie einer Infektion mit dem Corona-Virus 2019-nCoV
Aufgrund der Neuartigkeit des Erregers, existiert für das Corona-Virus 2019-nCoV noch keine spezifische Therapie. Besteht der Verdacht auf eine Infektion, wird ein spezieller Test durchgeführt und die betroffene Person isoliert. Es erfolgt eine symptomatische Therapie. Das heißt es werden je nach den Beschwerden medizinische Maßnahmen eingeleitet. Hierzu gehört insbesondere der Einsatz von fiebersenkenden Medikamenten, eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr und ggf. eine Beatmungstherapie. Die Forschung hinsichtlich eines Impfstoffes oder Medikamentes gegen das Virus laufen auf Hochtouren.
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Schutzmaßnahmen vor einer Infektion mit dem Corona-Virus 2019-nCoV
Auch bei dem Corona-Virus 2019-nCoV ist die Vorbeugung die beste Therapie. So wird allgemein dazu geraten, geplante Reisen nach China zu verschieben. Des Weiteren gilt, die mögliche Ansteckung durch intensive Hygienemaßnahmen zu verhindern.Für die Vorsorge geeignet sind Schritte:
- gründliches, regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife
- Desinfektion der Hände mit entsprechendem Händedesinfektionsmitteln, insbesondere nach möglichem Kontakt mit Speichelsekret (z. B.Husten oder Niesen in die Handfläche)
- Bedeckung von Mund und Nase beim Niesen oder Husten, am besten mit einem Kleidungsstück oder Taschentuch
- Halten Sie beim Husten oder Niesen Abstand von anderen Personen
- Tragen von gut angepassten Mundschutz bei Infektionen und in Infektionsgebieten
- Vermeiden von Kontakt zu infizierten Menschen
- Vermeiden von großen Ansammlungen von Menschen
Bei der Wahl des Desinfektionsmittels, ist auf eine viruzide Wirkung zu achten. Hierbei handelt es sich zumeist um alkoholhaltige Lösungen, die auch im Stande sind, Viren abzutöten. Wenden Sie das Mittel nach dem Händewaschen an. Die Hände müssen vor der Desinfektion gründlich abgetrocknet werden. Achten Sie bei der Anwendung insbesondere auch an die Behandlung der Fingerzwischenräume und Nagelpfalzen. Um ein Austrocknen der Haut bei einem häufigen Händewaschen und -desinfizieren zu verhindern, ist eine intensive Hautpflege unabdingbar.
Schützt ein Mundschutz vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus 2019-nCoV?
Bei den verfügbaren Arten des Mundschutzes, gibt es bedeutende Unterschiede. Der klassische Mund-Nasen-Schutz aus dem OP-Bereich (MNS) schützt andere Personen vor Infektionen des Trägers, die er ansonsten per Tröpfchenübertragung weitergeben könnte. Für den Träger selbst ist der schützende Effekt vor Keimen in der Luft jedoch gering. Allerdings reduziert der MNS die Übertragung von 2019-nCoV per Schmierinfektion, da er den Kontakt von möglicherweise kontaminierten Händen und Gegenständen mit den Schleimhäuten im Mund-Nasen-Bereich reduziert. Auch bei dem Kontakt mit Personen, die durch Husten groben Auswurf produzieren, können die OP-Masken eine Ansteckung verhindern. MNS sind typischerweise 3-lagig und entsprechen der DIN EN 14683 Medizinische Gesichtsmasken. Einlagige Papiermasken sind in Hinsicht auf einen Infektionsschutz hingegen nutzlos.
Einen zuverlässigeren Schutz gegen die Viren in der Luft bieten Atemschutzmasken, die der PSA-Richtlinie entsprechen. Diese werden auch als „partikelfiltrierender Atemschutz“ (FFP) bezeichnet. FFPS verfügen durch ihren Aufbau über die Möglichkeit, kleine Partikel aus der Atemluft zu filtern, sodass das Infektionsrisiko durch feinste Tropfen oder in der Luft schwebende Krankheitserreger minimiert wird. Je nach Rückhaltevermögen des Filters werden diese Masken in FFP1, FFP2 und FFP3 kategorisiert. Hierbei stellt die FFP3 die höchste Sicherheitsstufe dar. Ein eingebautes Ausatemventil macht es dem Träger möglich, auszuatmen. Dennoch ist die Verwendung von FFP über einen längeren Zeitraum sehr anstrengend. Bei Kontakt mit infektiösen Personen ist das Tragen eines Atemschutzes gemäß der Klasse FFP2 allerdings unabdingbar. Dies gilt insbesondere für medizinisches Personal auf Isolationsstationen, wo beispielsweise Patienten mit einer Corona-Virus behandelt werden.
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mehrStudien & Quellen
Quellen
Quellen
- https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/uebertragungswege/schmierinfektion/
- https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html#c17151
- https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Pandemie/FAQ18.html
- https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html
- https://www.auswaertiges-amt.de/blob/2294930/c7daf86e2aae52aa500e0f8901709276/ncov-data.pdf
- https://www.lgl.bayern.de/downloads/arbeitsschutz/arbeitsmedizin/doc/merkblatt_mns_atemschutz.pdf
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2006/daz-7-2006/uid-15436
- Phan, Lan T.; Nguyen, Thuong V.; Luong, Quang C.; Nguyen, Thinh V.; Nguyen, Hieu T.;
- Le, Hung Q.; Nguyen, Thuc T.; Cao, Thang M.; Pham, Quang D.: Importation and Human-to-Human Transmission of a Novel Coronavirus in Vietnam; New England Journal of Medicine, January 28, 2020
- https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc2001272
Zhu, Na. et al.: A Novel Coronavirus from Patients with Pneumonia in China, 2019; - New England Journal of Medicine, January 24, 2020
- https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2001017?query=recirc_curatedRelated_article