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Trocken werden – Hilfreiche Tipps für das Töpfchentraining

Trocken werden - Töpfchen
Verfasst von Marie Franke

Etwa ab dem zweiten Lebensjahr möchten viele Eltern die Windelphase in eine wohlverdiente Ruhepause schicken. Doch das Trocken werden ist nichts, was von heute auf morgen klappt. Hier müssen die Eltern oft viel Geduld aufbringen. Warum das nicht immer einfach ist und viele Kinder länger als andere brauchen, lesen Sie heute bei uns.

Das Trocken werden ist ein sehr individueller und manchmal auch nervender Prozess. Nach über 2 Jahren an der Wickelfront sind es gerade die Mütter, die einfach keine Lust mehr haben. Die Kinder können teilweise schon sehr gut sprechen, sich mitteilen und nehmen ganz aktiv am normalen Leben teil. Wenn man dann so ein großes Kind auf dem Wickeltisch liegen hat, fragt man sich, ob es nicht Zeit für ein wenig Toilettentraining ist.

Trocken werden für Anfänger

Bei meiner großen Tochter wusste ich überhaupt nicht, wie ich das mit dem Windel-in-den-Ruhestand schicken anstellen sollte. Eins wusste ich aber: Ich möchte nicht mehr wickeln. Meine Tochter war fast 2, sprach wie ein Wasserfall und rannte stundenlang mit ihrer vollen Windel vor mir weg, denn sie fand das Wickeln einfach nur blöd. Jede Mutter kennt dieses Gefühl und kommt wohl irgendwann an diesen Punkt. Natürlich gibt es immer Kinder, die länger brauchen und noch nicht reif sind, ich verstehe diese Individualität sehr gut! Meine Tochter war damals aber schon so früh bereit.

Trocken werden - Töpfchen

Ansporn darf sein, aber bitte nur in kleinen Mengen

Meine beste Freundin entwarf für ihre Tochter direkt einen Windelfrei-Plan und verteilte fleißig Aufkleber nach jedem Toilettengang. Das Ende der Geschichte? Ihre Tochter verbrachte fast den gesamten Nachmittag auf der Toilette, sammelte Aufkleber und es gab sehr viele Unfälle, denn das Gefühl fürs Wasserlassen war noch nicht richtig da. Ich bin oft für Belohnungssysteme, finde aber, dass alles seinen Rahmen haben muss. Bei uns war der Deal, dass es nach einer Woche ohne Unfall richtige Unterhosen geben würde und die Bodys ab dann nur noch für Babys gebraucht werden würden.

Nützliche Tipps für den Start

Als Pro-Tipp kann ich Ihnen folgendes empfehlen: Beziehen Sie das Bett ganz normal, legen Sie nur unter das Spannbettlaken eine Einmalunterlage, gerne noch eine aus der Wickelzeit oder eine Inkontinenzunterlage. Dann beziehen Sie eine weitere Schicht, Einmalunterlage und Spannbettlaken. Bei nächtlichen Unfällen müssen Sie das Bett dann nur noch abziehen und nicht mehr neu beziehen.
Ebenfalls würde ich Ihnen empfehlen für die ersten Versuche draußen keine Wintertage zu nutzen. Denn bis Schneehose, Hose und Strumpfhose ausgezogen sind, kann schon etwas daneben gegangen sein. Informieren Sie sich auch vorher, wo Sie die nächste Toilette finden. Bei einem Spaziergang kann das sehr hilfreich sein, ich spreche hier aus eigener Erfahrung.

„Sag, wenn du musst.“

Immer wenn wir im Bad waren, durfte sich meine Tochter dann auf ihren Toilettenring setzen und gucken, ob etwas kommt. Manchmal hatten wir Glück und manchmal eben nicht. Wichtig ist, dass Sie Ihrem Kind keinen Druck machen und das Toilettentraining als natürlichen Prozess verstehen, der abhängig von der Reife Ihres Kindes ist. Viele Kinder weigern sich sogar, das große Geschäft ohne Windel zu verrichten und brauchen noch lange eine Windel dafür. Mein Tipp: Immer wieder drüber reden, keinen Druck erzeugen und einfach mal ausprobieren und dann loben und die kleinen Schritte in den Vordergrund stellen.

Nachts trocken werden

Das nächtliche Trocken werden ist eine ganz andere Geschichte. Viele Kinder machen direkt beides und andere brauchen noch 1-2 Jahre nachts eine Windel. Auch hier sollten Sie keinen Druck ausüben und sehr viel Verständnis haben.

Was ich Ihnen wie immer ans Herz legen kann, bleiben Sie ruhig und haben Sie Verständnis. Denn bis jetzt kenne ich kein Kind, welches noch mit 13 eine Windel brauchte.

Wie sind Ihre Erfahrungen zum Thema Trocken werden?

Ihre Marie Franke

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Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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