Wachstumsschmerzen können ziemlich anstrengend sein. Es ist 2:30 Uhr und ich wache durch einen lauten Schrei meiner Tochter auf. Sie liegt wimmernd in ihrem Bett, weint dicke Tränen und hält sich das linke Bein. „Mama, mein Bein, mein Bein. Ich glaube das fällt ab.“ Szenen wie diese gehören zu unserem Alltag. Meine Tochter wacht regelmäßig mit schmerzenden und warmen Beinen auf. Sie ist vom Wachstumsschmerz betroffen. Der Schmerz entsteht durch die Spannung der Knochenhaut, daher ist der nächtliche Schmerz typisch für Wachstumsschmerzen.
Wachstumsschmerzen
Bei meiner Tochter haben diese Beschwerden ungefähr um den dritten Geburtstag begonnen und verfolgen uns seitdem regelmäßig. Die meisten betroffenen Kinder sind im Vorschulalter. Wachstumsschmerzen können jedoch auch bei Schulkindern noch auftreten. Der Schmerz ist ebenso individuell, wie das unterschiedliche Auftreten. So plötzlich wie der stechende Schmerz auftritt, verschwindet er auch wieder.
Wachsen tut weh
Im ersten Lebensjahr wachsen Babys ungefähr 25 cm; man hat das Gefühl beim Großwerden zusehen zu können. So schnell wie jetzt, wächst ein Kind nie wieder. Danach wachsen Kinder bis zum Beginn der Pubertät etwa 4 cm im Jahr. Gerade diese Phase kann schmerzhaft sein, muss sie aber nicht. Wachstumsschmerzen sind individuell.
Tipps bei Wachstumsschmerzen
- Reiben sie die betroffenen Stellen mit Johanniskrautöl ein. Oft hilft schon diese Ablenkung und Ihr Kind schläft weiter.
- Oder reiben Sie die Beine mit Arnikasalbe ein.
- Auch Homöopathie ist sehr wirksam. Geben Sie Ihrem Kind Calcium phosphoricum in einer D12 Potenz. Schon fünf Globulis sollten die Schmerzattacke beenden.
- Bei schlimmen Schmerzen können Sie ohne Bedenken Nurofen Saft geben, wahlweise auch ein Paracetamol Zäpfchen. Da Schlaf ungemein wichtig ist, können Sie ohne schlechtes Gewissen Abhilfe schaffen.
- Wärme kann auch helfen, entweder Sie erwärmen ein Körnerkissen oder Sie legen eine Wärmflasche in den unteren Teil des Bettes.
Die brennenden und stechenden Wachstumsschmerzen werden so schnell wieder verschwinden, wie sie aufgetaucht sind. Das komische Gefühl, welches die Kinder beschreiben, ist bis heute nicht erklärbar. Viele Kinder sind gar nicht betroffen und andere haben fast jede Nacht damit zu kämpfen. Bei jedem betroffenen Kind sind die Phasen der schmerzhaften Nächte unterschiedlich und individuell.
Ursachen abklären lassen
Wenn Sie ein komisches Gefühl haben und die Schmerzen sehr häufig auftreten, ist eine Vorstellung beim Kinderarzt des Vertrauens von Nöten. Sprechen Sie Ihre Bedenken an und lassen sich beraten. Ihr Kinderarzt wird Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Was sonst noch hilft? Eine große Portion Mama und Papa und ganz viel Kuscheln!
Kennen Sie diese Wachstumsschmerzen von Ihrem Kind? Haben Sie noch Tipps oder Hausmittel die Helfen? Dann teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns.
Ihre Marie Franke
Ich habe ein Kissen unter meine Waden gelegt. So hatte ich permanent eine leichte Dehnung und verhalf mir zum einschlafen.
Hallo Marcel,
vielen Dank für deinen Tipp.
Dein Team von medizinfuchs.de
Tatsächlich empfiehlt es sich, eine Wärmflasche im Haus parat zu haben, für den Fall, dass das Kind über Schmerzen klagt. Wachstumsschmerzen sind in jungem Alter üblich und für die Kinder am erträglichsten, wenn sie verstehen, warum diese auftreten, und dass sie nur temporär bedingt sind. Um auszuschließen, dass die Schmerzen andere Ursachen haben, empfiehlt sich dennoch der Besuch bei einem Arzt für Kinderheilkunde.
Liebe Verena,
danke für Ihren Kommentar. Bezüglich einer Wärmflasche würden wir immer ein Körnerkissen empfehlen. Das Risiko sich mittels Wärmflasche zu verbrennen, ist bei Kindern leider stark erhöht. Ansonsten ist Wärme ein sehr guter Tipp!
Vielen Dank!
Ihre Marie Franke