Silymarin- Natürliche Hilfe für die Leber
Die Mariendistel (Silybum marianum) ist eine auffallend schöne und große Distel. Sie hat kugelförmige purpurrote Blüten. Nach der Blüte entstehen im Blütenkorb 6 mm lange Früchte. In den reifen Früchten steckt Silymarin, die Substanz, der eine positive Wirkung auf die Leber nachgesagt wird. Dabei handelt es sich um ein Gemisch verschiedener Wirkstoffe (Silibinin, Isasilibinin, Silychristin und Silydianin), die als Flavonoide bekannt sind. Außerdem sind Fettsäuren und Eiweiße in den Früchten enthalten.
Wirkungsweise
Bereits in der Antike wurde Mariendistel medizinisch verwendet. Im 19. Jahrhundert gab es erste Nachweise von leberschützender Wirkung. Untersuchungen bis in die heutige Zeit zeigen, dass Silymarin eine positive Wirkung auf die Leber hat und Leberschäden aufhalten kann. Es stärkt die Zellmembran und verhindert in seiner Rolle als Radikalfänger das Eindringen von giftigen Stoffen in die Zellen. Wertvolle Leberenzyme gehen nicht verloren. Geschädigte Leberzellen regenerieren sich und die Leber erholt sich schneller.
Anwendungsgebiet
Die enthaltenen Wirkstoffe in Silymarin begleiten hauptsächlich die Therapie von chronisch entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und Leberverfettung. Diese Erkrankungen werden häufig von Viren, übermäßigem Alkoholkonsum oder unkontrollierter Medikamenteneinnahme verursacht. Der Verlauf der Erkrankungen wird durch den Einsatz von Arzneimitteln aus Mariendistelfrüchten verlangsamt.
Anwendung bei akuter Erkrankung
Aber auch bei Patienten, die nach einer akuten Erkrankung (schwere Grippe, Operation) an einer Leberschwäche leiden, werden Silymarinpräparate zur unterstützenden Behandlung über einen kurzen Zeitraum eingesetzt.
Silymarin bei Vergiftungen
Ein weiteres lebensnotwendiges Anwendungsgebiet ist die Verabreichung von Silibinin in intravenöser Form als Gegengift bei Vergiftungen mit Knollenblätterpilzen. Silymarin kann als Mittel zur allgemeinen Entgiftung und Leberstärkung innerhalb einer Entschlackungskur zur Anwendung kommen. Kurzfristig hilft es bei Blähungen und Völlegefühl.
Einnahmeempfehlungen
Mariendistelfrüchte sind sehr gut verträglich. Deshalb werden sie zur langfristigen Behandlung von Lebererkrankungen eingesetzt. Das Arzneimittel Silymarin steht Ihnen als Hartkapseln, Dragees oder Filmtabletten mit einem standardisierten Wirkstoffgehalt zur Verfügung. Dadurch ist eine genaue und hochwertige Dosierung gewährleistet. Reden Sie mit Ihrem Arzt über diese alternative natürliche Behandlungsmethode. Achten Sie auf eine regelmäßige Einnahme über einen längeren Zeitraum (3-12 Monate). Jede Apotheke hält ein reichhaltiges Sortiment an Silymarinpräparaten bereit. Lassen Sie sich beraten, wenn Sie ein Arzneimittel zur kurzfristigen Einnahme benötigen. Zur Vorbeugung kann ein Tee hilfreich sein. Da Silymarin nicht wasserlöslich ist, wird bei einem Aufguss nur wenig Wirkstoff freigesetzt. Dieser ist jedoch ausreichend, um die Leber zu stärken und eine entgiftende Wirkung zu erzielen.
Wichtige Hinweise
Im Allgemeinen kommt es zu keinen auffallenden Nebenwirkungen. Sollte es doch zu Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel oder Hitzewallungen kommen, informieren Sie Ihren Arzt. Auftretende Hautausschläge, Juckreiz und Atemnot können darauf hinweisen, dass Sie allergisch gegen den Wirkstoff reagieren. Nehmen Sie Silymarin nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit ein.