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Mannitol – Weit mehr als ein Süßungsmittel

Mannitol (auch Mannit) ist ein Zuckeralkohol der Mannose, der bereits seit Langem von der Lebensmittelindustrie als Süßstoff eingesetzt wird. Mannitol verfügt über harntreibende und abführende Eigenschaften. Daher wird der Stoff bei verschiedenen Erkrankungen als Diuretikum eingesetzt, um die Wasserausscheidung über den Harn zu steigern.

Herkunft

Die Bezeichnung Mannitol stammt von der Manna-Esche, deren getrockneter Saft einen Mannitolanteil von etwa 13 Prozent aufweist. Mannitol ist in der Natur relativ weit verbreitet und in Pflanzen, aber auch Pilzen anzutreffen. Insbesondere Meeresalgen, Oliven- und Feigenbäume sowie Lärchen weisen einen sehr hohen Mannitolanteil auf.

Wirkung

Mannitol wird vom Körper nicht verstoffwechselt. Infundiert gelangt es über den Blutkreislauf in die Nieren. Dort wird es über die Nierenkörperchen filtriert und ausgeschieden, ohne resorbiert zu werden. Während seiner Nierenpassage bindet Mannitol Wasser, das dann ausgeschieden wird. Die erhöhte Harnausscheidung wirkt sich senkend auf den Blutdruck aus und entlastet das Herz.

Der wasserbindende Effekt des Mannitols wird auch zur Ausschwemmung von Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe genutzt. Zugleich kann über diese Wirkung eine Ausscheidung von Toxinen bei Vergiftungen unterstützt werden. Darüber hinaus kann inhaliertes Mannitol festsitzendem Bronchialsekret verflüssigen. In der Folge wird der Schleim weniger zäh und kann leichter abgehustet werden.

Anwendungsgebiete

Aufgrund seiner harntreibenden und wasserbindenden Eigenschaften wird Mannitol als sogenanntes Osmodiuretikum zur Vorbeugung und Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt:
  • zur (vorbeugenden) Behandlung von akutem Nierenversagen durch Flüssigkeits- oder Blutverlust (u. a. nach Verletzungen, Verbrennungen, Operationen und Schocks)
  • zur Behandlung von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme)
  • zur Reduzierung und Vorbeugung von Flüssigkeitsansammlungen im Gehirn
  • bei erhöhtem Augeninnendruck (Glaukom) oder Hirndruck durch Flüssigkeit
  • zur Reduzierung einer Nierenschädigung durch Vergiftung
  • als schleimlösendes Mittel bei Mukoviszidose, COPD und zystischer Fibrose
Daneben kann Mannitol wegen seiner abführenden Wirkung auch als leichtes Abführmittel eingesetzt werden.

Verwendung als Füllmittel und Verreibung

Mannitol kann ferner als Füllmittel in der Herstellung von Kapseln im niedrigdosierten Wirkstoffbereich zum Einsatz kommen. Manchmal müssen Apotheker Wirkstoffe individuell durch die Befüllung von Hartgelatinekapseln dosieren. Dies gilt insbesondere im pädiatrischen Bereich, wenn die auf dem Markt befindlichen Präparate für Kinder zu hoch dosiert sind. Derartige Füllmittel erhalten Sie zumeist als eine Mischung aus 99,5 % Mannitol und 0,5 % hochdispersem Siliciumdioxid.

Mannitol wird auch in Verreibungen gemeinsam mit dem Corticoid Triamcinolonacetonid angeboten. Diese können zur Herstellung von Salben und Cremes zur Linderung von Entzündungsprozessen bei rheumatisch bedingten Gelenkschmerzen verwendet werden. 

Anwendung

Mannitol kann als Pulver oder in gebrauchsfertigen Infusionslösungen und Spüllösungen erworben werden. Da Mannitol nicht oder nur in sehr geringen Mengen über den Darm resorbiert wird, wird der Wirkstoff zur Erhöhung der Harnausscheidung (Diurese), Senkung des Hirndrucks und Augeninnendrucks infundiert. Zur Verfügung stehen hier in aller Regel 10- und 20-prozentige Infusionslösungen. Ein Liter Infusionslösung beinhaltet 100 Gramm (10-prozentige Infusionslösung) bzw. 200 Gramm (20-prozentige Infusionslösung) Mannitol.

Dosierung für Infusionen

Bei Erwachsenen werden zur Vorbeugung oder Behandlung einer Oligurie (Nierenminderleistung) etwa 0,1 bis 0,3 Gramm Mannitol pro Kilogramm Körpergewicht und Stunde per Infusion appliziert. Die maximale Tagesdosis ist abhängig vom individuellen Flüssigkeitsbedarf, der Urinausscheidung sowie dem allgemeinen Körperzustand. Kinder erhalten zwischen 1,0 und 1,5 Gramm Mannitol pro Kilogramm Körpergewicht am Tag.

Zur Behandlung einer Augeninnendruck- und Hirndrucksteigerung werden 1,0 bis 2,0 Gramm Mannitol pro Körpergewicht innerhalb von 30 bis 60 Minuten infundiert. Bei Medikamentenvergiftungen kommen 5- bis 10-prozentige Infusionslösungen zum Einsatz.

Warnhinweis

Mannitol kann nur dann seine volle Wirkung entfalten, wenn es mit der korrekten Infusionsgeschwindigkeit (etwa 125 Milliliter in etwa 30 Minuten) infundiert wird. Zudem werden über den Harn auch Mineralien ausgeschwemmt, sodass es zu Mineralmangelzuständen kommen kann.

Mannitol-Tee

Aus Mannitolpulver können Sie zudem einen leicht abführenden Tee herstellen. Hierzu können Sie etwa 50 Gramm des Pulvers in 500 Milliliter eines Tees Ihrer Wahl einrühren und diesen trinken.

Anwender- und Risikogruppen

Mannitol kann grundsätzlich bei Erwachsenen und Kindern zur Anwendung kommen. In der Spätschwangerschaft kann es bei größeren Mengen von infundiertem Mannitol schnell zu einer Überlastung der Nieren und damit Überdosierung kommen. Mannitol-Infusionen müssen in dieser Schwangerschaftsphase entsprechend mit Vorsicht durchgeführt werden.

Mannitol darf nicht bei Harnausscheidungsstörungen, einer verminderten Herzleistung, Störungen der Blut-Hirn-Schranke, Lungenödemen und intrakranialen (innerhalb des Schädels vorliegenden) Blutungen per Infusion appliziert werden. Greifen Sie in diesen Fällen auf alternative Osmodiuretika zurück.

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