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Pulsoximeter in der Hausapotheke: sinnvoll und wichtig

Pulsoximeter in der Hausapotheke: sinnvoll und wichtig

Niedrige Sauerstoffwerte im Blut können beispielsweise bei Lungenerkrankungen ein Alarmsignal sein. Pulsoximeter, die in den eigenen vier Wänden angewendet werden können, sollen den Betroffenen mehr Sicherheit geben, denn Sauerstoffmangel kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Hier erklären wir Ihnen, welches Messgerät Sie dafür einsetzen können und wie es funktioniert.

Sauerstoffmangel entsteht meist, wenn der betroffene Mensch nicht genug atmen kann. Kurzatmigkeit kommt häufig bei Lungenerkrankungen wie Asthma oder Corona vor, aber auch bei einer Herzerkrankung und Pseudokrupp. Jedoch müssen unsere Zellen ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, vor allem unser Gehirn. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig den Gehalt des Sauerstoffs im Blut bei Corona und anderen Erkrankungen, die mit Kurzatmigkeit einhergehen, mit einem Pulsoximeter zu messen.

Mit einem Pulsoximeter den Herzschlag und Sauerstoffgehalt immer im Blick

Das kleine Pulsoximeter, das synonym auch als Pulsoxi oder SpO2-Gerät bezeichnet wird, kann durch die Messung der Sauerstoffsättigung (SpO2) des arteriellen Bluts und der Messung des Pulses Leben retten. Beide Werte gehören zu den wichtigsten Vitalfunktionen des menschlichen Körpers, die bei Notarzt- und Rettungseinsätzen, bei ambulanten internistischen Eingriffen und bei der Anästhesie überwacht werden. Für den Gebrauch zu Hause gibt es entsprechend konzipierte Geräte, die sich sehr einfach handhaben und sich im tragbaren Notfallset in der Hausapotheke sicher und schnell griffbereit aufbewahren lassen.

Sauerstoffmangel lässt sich mit bloßem Auge erst erkennen, wenn sich die Schleimhäute und die Haut bereits blau färben. In der Fachsprache nennt sich dieser Zustand Zyanose. Mit dem Pulsoxi lässt sich der Sauerstoffmangel sehr viel früher erkennen, besonders bei Schlafapnoe, Herzinsuffizienz, Corona und chronischen Lungenerkrankungen wie COPD.

Pulsoximeter sind einfach anzuwenden

Die Handhabung des Gerätes, das einem Clip ähnelt, ist recht einfach. Je nach Gerätemodell wird es an Bereichen mit gut durchblutetem Gewebe befestigt, zum Beispiel am Ohrläppchen oder an den Zehen. Bei Kleinkindern lässt sich das Gerät an der Ferse befestigen. Aber auch das Anlegen am Finger ist möglich. Dafür gibt es spezielle Fingerpulsoximeter.

Pulsoximeter – Messung mit Fotometrie

Die Messung der Pulsoximetrie macht sich die Farbeigenschaften des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) zunutze, der je nach Zustand verschiedene Rotfärbungen aufweist. Mit Sauerstoff beladendes und gesättigtes Hämoglobin ist hellrot gefärbt. Es absorbiert rotes Licht. Im Gegensatz dazu erscheint ungesättigtes Hämoglobin dunkelrot bis bläulich und nimmt Licht im Infrarotbereich auf. Auf der einen Seite des Gerätes befindet sich eine Lichtquelle, die infrarotes Licht mit einer Wellenlänge von 940 Nanometern und rotes Licht mit einer Wellenlänge von 660 Nanometern aussendet. Der Fotodetektor für die Messung ist in der anderen Seite des clipartigen Gerätes eingebaut. Er misst, wie viel Licht auf der anderen Seite des Ohrläppchens, der Zehe oder des Fingers ankommt.

Zwischen Fotodetektor und Finger befinden sich das Blut in den Arterien und Venen und verschiedene Gewebe, die alle Licht absorbieren. Für die Messung der Sauerstoffsättigung ist jedoch nur interessant, wie viel Licht von den Arterien aufgenommen wurde. Um das zu ermitteln, zieht der Computer im SpO2-Gerät die Hintergrundabsorption von der Spitzenabsorption ab. Gleichzeitig vergleicht der Computer im Messgerät die Absorption bei 660 und 940 Nanometern.

Die Hintergrundabsorption ist dabei der konstante Teil des Lichts, den das venöse Blut und das Gewebe ständig aufnehmen. Die Spitzenabsorption hingegen ist das Licht, das die Arterien zum Zeitpunkt des Pulsschlags aufnehmen. Zu diesem Zeitpunkt ist mehr arterielles Blut vorhanden als sonst. Aus allen Messdaten errechnet das Gerät den Anteil an ungesättigtem und gesättigtem Hämoglobin im arteriellen Blut.

Da die Ermittlung der Sauerstoffsättigung über den Blutfluss erfolgt, der durch die Pumpleistung des Herzens entsteht, kann das SpO2-Gerät gleichzeitig die Pulsfrequenz messen.

Sauerstoffsättigung wird in Prozent angegeben

Der Normwert von SpO2 liegt bei gesunden Menschen zwischen 93 und 99 %. Manchmal kann es auch bei Gesunden leichte Abweichungen geben, die jedoch nicht bedenklich sind. Bei einer Herzerkrankung und Pseudokrupp sowie bei Corona, Asthma und anderen Lungenerkrankungen sinkt die Sättigung des Sauerstoffs im Blut. Werte von 90 % und weniger gelten als behandlungsbedürftig. Werte unterhalb von 85 % gelten als kritisch.

Puls wird in Schlägen pro Minute angezeigt

Für den Puls werden die Herzschläge in einer Minute angezeigt. Dafür wird auch häufig die Abkürzung bpm verwendet. Das ist eine Abkürzung für die englische Bezeichnung „beats per minute“.

Der Normwert des Pulses in Ruhe beträgt:

  • Neugeborenen 120 bis 140 Schläge pro Minute
  • Kleinkindern 100 bis 120 Schläge pro Minute
  • Erwachsenen 60 bis 80 Schläge pro Minute
  • bei älteren Menschen kann der Normwert in Ruhe wieder leicht ansteigen.

Hohe Messgenauigkeit bei richtiger Anwendung

Bei richtiger Anwendung garantieren die Geräte eine hohe Messgenauigkeit. Der Messwert verfügt nur über eine geringe Abweichung von maximal 2 %. Das Gerät misst zuverlässig in einem Bereich zwischen 70 und 100 % Sättigung des Sauerstoffs. Ist jedoch die Durchblutung am Ort der Messung eingeschränkt, kann das Messgerät versagen. Bei kalten Händen und bei niedrigem Blutdruck kann das manchmal der Fall sein. Dann sollte es an einen Bereich des Körpers mit mehr Durchblutung angelegt werden unter Berücksichtigung der Hinweise und Messbereichsangaben des Geräteherstellers.

Wichtiger Hinweis: Die Ergebnisse können bei Fingerpulsoximetern durch bestimmte Umstände wie Nagelpilz, Nagellack oder künstliche Fingernägel verfälscht werden. Bewegungen der Hand stören ebenso leicht die Signalübertragung.

SpO2-Gerät bei bestimmten Erkrankungen im Notfallset Zuhause bereithalten und Atemzüge pro Minute beachten

Bei bestimmten Lungenerkrankungen, Pseudokrupp, Corona, Asthma oder einer Herzerkrankung sollten Betroffene das Gerät immer parat haben, um es schnell einsetzen zu können. Gleichzeitig ist es bei den genannten Erkrankungen wichtig, die Anzahl der Atemzüge pro Minute (Atemfrequenz) im Blick zu behalten, besonders bei einer Erkrankung mit dem neuartigen Corona-Virus. In der Frühphase der Erkrankung beträgt die Atemfrequenz häufig 22 bis 24 Züge pro Minute, ohne Luftnot zu haben. Normal sind 12 bis 16 Atemzüge pro Minute.

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Welche Erfahrungen haben Sie mit Pulsoximetern? Finden Sie die Handhabung einfach oder kompliziert? Haben Sie ein Notfallset mit Pulsoxi in Ihrer Hausapotheke?

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medizinfuchs Redaktion

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